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Die Geschichte des Hauses

Die Villa Sigismund wurde 1936 errichtet und ist ein echtes Kind seiner Zeit. Neben vereinzelten Elementen im strengen Stil des Bauhauses zeigt sich die aufkommende Formensprache der Architektur der 1930er Jahre mit ihren wesentlich weicheren und gefälligeren Linien für den privaten Wohnungsbau. Die Qualität der verwendeten Materialien im Innen- und Außenbereich sowie deren handwerkliche Verarbeitung ist hervorragend. Die technische Ausstattung entsprach dem neuesten Stand. Die aufwändigen schmiedeeisernen Tore und Fenstergitter zeugen ebenso wie die Einfassungen der Außentüren mit Keramiksteinen vom Repräsentationsbedürfnis des Bauherren-Ehepaares. Der Bauherr selbst war ein typischer Villenbesitzer in Frohnau, denn er war Inhaber eines florierenden Zulieferbetriebes für die Textilindustrie in der Berliner City, wohin man schon damals von Frohnau aus mit der Bahn in nur 30 Minuten fuhr.

 

Der heutige Gastgeber erwarb das Grundstück im Jahre 2017 aus dem Nachlass des Voreigentümers, der dort fast 70 Jahre lebte, davon rund 40 als Witwer allein, und mit 100 ½  Jahren in seinem Haus verstarb. Das Gebäude war in einem desolaten Zustand, bestach aber durch seine original erhaltene Bausubstanz. Mit der Vorgabe „maximale Erhaltung“ wurde die Villa in ihren wesentlichen Teilen denkmalgerecht saniert und als „Villa Sigismund“ aus ihrem Dornröschen-Schlaf erweckt. Sie wird heute als Rechtsanwaltskanzlei und für die Vermietung eines Apartments mit zusätzlichem Gästezimmer genutzt.

Villa Sigismund. Bauplan. Denkmalgerecht saniert. Originalmobiliar. Bauplan aus 1930er Jahre. JPG. Berlin. Frohnau

Die Gartenstadt Frohnau in Berlin

Angeregt von den Ideen der englischen Gartenstadtbewegung wurde ab 1908 im Norden von Berlin die Gartenstadt Frohnau als neugegründete Landhaussiedlung entwickelt. Dazu wurde durch eine Fläche von rd. 750 Hektar Kiefernwald ein 40 km langes Straßennetz wie ein verschlungener Landschaftspark angelegt, teilweise schon  mit Gas- und Wasseranschluss. Zu beiden Seiten der bereits bestehenden Eisenbahnlinie wurden zwei große Rundplätze geschaffen, hinzu kamen weitere großzügige Grünanlagen, ein stattlicher Bahnhofskomplex mit Casino und Aussichtsturm.

 

Für die gesamte Siedlung war das Einfamilienhaus als Grundform festgelegt, eingebettet in eine aufgelockerte Bauweise mit Vorgärten und weitgehend zu erhaltendem Baumbestand. Mit diesen Vorgaben entstand in den folgenden Jahrzehnten aus den verschiedenartigsten Landhäusern und Villen ein nobles Wohngebiet mit einem harmonischen Gesamtbild. Heute zählt der Stadtteil Frohnau im Bezirk Reinickendorf zu den Top-Lagen von Berlin, nicht zuletzt wegen seiner hervorragenden S-Bahn-Verbindung in die City.

Villa Sigismund. Bauplan. Denkmalgerecht saniert. Originalmobiliar. Bauplan aus 1930er Jahre. JPG. Berlin. Frohnau
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